Sigmund Jähn: Geerdeter Raumfahrer
Es gibt gleich ein paar Plätze, an denen man sich dem Phänomen Sigmund Jähn nähern kann. Im Militärhistorischen Museum in Dresden zum Beispiel. Dort haben sie seine "Sojus 29"-Landekapsel ganz oben unter die Decke gehängt, nur alle Jubeljahre wird sie mal heruntergeholt. Diesem Ding - und dem harten Boden der kasachischen Steppe - verdankt Jähn einen lebenslangen Wirbelsäulenschaden nach einer harten Landung.
Die Bundeswehr präsentiert das Raumschiff ziemlich verschämt, weil Generalmajor Jähn einer der allerletzten Mitarbeiter der Nationalen Volksarmee der DDR war - also von der ehemaligen Konkurrenz, sozusagen. Hier scheint man nicht besonders stolz zu sein auf den ersten Deutschen im All.
Als erster Deutscher flog Sigmund Jähn am 26. August 1978 mit der sowjetischen Kapsel "Sojus 31" ins All, sein Kommandant war der Russe Waleri Bykowski. Ziel des Fluges war die Raumstation "Saljut 6", die bereits von zwei Kosmonauten bewohnt war. Jähns Flug dauerte 7 Tage, 20 Stunden und 49 Minuten, er umkreiste 125 mal die Erde. Das Wissenschaftsprogramm umfasste neben dem Einsatz der Multispektralkamera "MKF 6" zur Erderkundung unter anderem Experimente zur Kristallzüchtung und medizinische Versuche. Jähn wollte später gern noch einmal fliegen, dafür forderte die Sowjetunion aber Westgeld. Erster Westdeutscher im All war Ulf Merbold, der Ende 1983 als erster Nicht-US-Bürger mit dem Space Shuttle flog. Nach der Wende bekam Jähn Hilfe durch Merbold, um als Berater für DLR und Esa in Russland zu arbeiten.
Im Archiv des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Berlin-Adlershof kann man dem Mythos Jähn ebenfalls nachspüren. Man kann in alten Zeitungen stöbern, die Titelseiten bedruckt mit fetten roten Lettern ("Der erste Deutsche im All ein Bürger der DDR"), kann sogar eine echte "Ruhla"-Armbanduhr "Interkosmos" in die Hand nehmen. Von denen hatte Jähn bei seinem Flug vor genau 40 Jahren vier Exemplare mit auf der sowjetischen Raumstation "Saljut 6".
Hier kann man auch in den einst "Geheimen Verschlusssachen" blättern, in denen Jähns Einsatz minutiös geplant und nachbereitet wurde - inklusive seines Nachberichts: "Territorium der DDR war während der Fluges nicht auszumachen". Wer dabei die umfangreiche Dokumentation zum Wissenschaftsprogramm durchgeht, begreift , dass die knapp acht Tage des NVA-Jagdfliegers im All durchaus mehr waren als nur ein Propaganda-Auftritt - auch wenn das im Westen so dargestellt wurde.
Sigmund Jähn: Geerdeter Raumfahrer
Auch in der Deutschen Raumfahrtausstellung in Morgenröthe-Rautenkranz, einem Ortsteil der sächsischen Gemeinde Muldenhammer im Vogtlandkreis, kann man Jähn und seinem Flug nahekommen. Hier, wo die zahlreichen Gäste unter anderem seine MiG 21 auf einem Betonsockel bestaunen können, ist er auf die Welt gekommen und zur Schule gegangen. In der Nähe, in Klingenthal, hat er Anfang der Fünfziger eine Ausbildung zum Buchdrucker gemacht.
Und hier hat er als Kind die sowjetischen Kriegsgefangenen im Sägewerk kennengelernt, als nette Menschen, wie er sagt. Später würde er einmal an der Militärakademie bei Moskau studieren. Auf eine Art ist Jähn immer dieser Junge aus Morgenröthe-Rautenkranz geblieben, den Russen freundschaftlich verbunden.
Oder aber man trifft Jähn selbst - und zwar an einem Ort, der sein Leben am meisten geprägt hat: am Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan. Von hier ist er am 26. August 1978 mit seinem sowjetischen Kommandanten Waleri Bykowski zusammen abgehoben, an der Spitze einer "Sojus"-Rakete. Und hier ist Jähn im Juni dieses Jahres noch einmal zu Gast. Zum vermutlich letzten Mal in seinem Leben, wie der mittlerweile 81-Jährige an der Startrampe mit etwas Wehmut erklärt.
Jähn ist hier, um den Start des deutschen Esa-Astronauten Alexander Gerst zur Internationalen Raumstation zu verfolgen. Gerst bezeichnet Jähn als Freund, hat ihn persönlich eingeladen, schon zum zweiten Mal. Der Raumfahrt-Veteran genießt das. Er genießt auch die Chance, sich zu erinnern.
Zum Gespräch ist er ins Hotel "Zentralnaja" gekommen, direkt am Hauptplatz von Baikonur. Gegenüber liegen die hiesigen Büros der russischen Weltraumagentur Roskosmos, deren "Sojus-Kapseln derzeit der einzige Weg für Menschen ins All sind.
Klein, sehr klein ist der Mann, der da im wuchtigen braunen Kunstledersessel sitzt, die verbliebenen Haare längst schlohweiß. Jähn spricht nicht laut, entschuldigt sich manchmal beinahe, wenn er auf Fragen antwortet. Diese Bescheidenheit, wenn es um seine historische Mission geht, sie ist bereits in Interviews aus der DDR-Zeit zu bemerken. Sie war schon immer sein Markenzeichen.
Ein Held wollte Jähn nie so recht sein. Weder im Osten, wo sie doch so großes Interesse an einem Helden hatten, noch im Westen, wo sich erst jahrelang niemand für ihn interessierte - und wo er inzwischen längst auch dicke Stapel an Fanpost bekommt. Vielleicht auch weil ihn ein Schauspieler im Film "Good Bye, Lenin!" als Staatspräsidenten einer fiktiven DDR verkörpert hat.
"Ich hatte einfach Glück", sagt Jähn, wenn man ihn auf seine Auswahl aus vier Kandidaten für den Platz der DDR im Interkosmos-Programm der Sowjetunion anspricht. Er sei auch gar nicht die ursprüngliche Nummer eins der Liste gewesen "Mich haben die Russen zum Kosmonauten gemacht. Da bin ich ihnen auch dankbar." Gesundheitliche Gründe hätten dafür eine Rolle gespielt und die Ergebnisse bei den Tests im Training.
Deutsche Raumfahrer: Jähn, die zehn - und ein Maurer
Was ihn überhaupt an einem Flug ins All gereizt habe? Nun, sagt Jähn, er sei schließlich Jagdflieger gewesen. "Da ist man durchaus geneigt, eine stärkere Maschine fliegen zu wollen. Wer die Chance hat, eine Rakete zu besteigen, der hat eben Glück gehabt."
Für Jähn war der Flug Glück. Für die DDR-Führung war er ein Beleg dafür, auch im Weltraum auf Weltniveau zu sein - und allemal schneller als der Westen. Für die Sowjetunion wiederum war das "Interkosmos"-Programm erstens ein prima Propagandainstrument, das in einem Dutzend befreundeter Staaten für nette Schlagzeilen sorgte. Und zweitens bekam man in Moskau im Austausch wertvolle Technik, im Fall von Jähn die Multispektralkamera "MKF 6". "Sie war damals der große Schlager für uns, für die DDR", sagt Jähn. "Die Zeiss-Leute haben sie entwickelt und sie hat hervorragend funktioniert."
Wie war es denn aber nun im All? Was war das Schönste? "Die Momente, die so ein bisschen außerhalb der Vorschriften liefen", sagt Jähn und schmunzelt. Als Kommandant Wladimir Kowaljonok ihn und Bykowski zum Beispiel auf dieses geheimnisvolle Objekt hinwies, das die Station immer zu begleiten schien. "Wir wussten tagelang nicht, wo wir diese Erscheinung hintun sollten", so der Kosmonaut. Später dann die Auflösung: Keine Aliens schwebten vor dem Fenster, kein amerikanischer Spionagesatellit - sondern der Abfall von "Saljut 6", durch die Luftschleuse nach draußen befördert in einem Eimer.
Oder die Sache mit den Spielkarten, die der Kommandant von der Erde mitbekommen hatte. "Mit schönen Frauen, sage ich mal." Jeder der vier Männer durfte eine ziehen. Und dann war das Spiel auch schon wieder vorbei. "Wer die Schönste hatte, der hatte gewonnen", erinnert sich Jähn.
Wer den Kosmonauten in Baikonur begleitet, staunt, wie bekannt er dort bis heute ist. Los geht es schon bei der Einreise - als ihn der Grenzer begeistert anspricht. Ähnlich läuft es auch an der "Sojus"-Startrampe, wo ein Ingenieur den Alt-Raumfahrer sieht, ihn erst mit einem Schutzhelm versieht und dann hinter die Absperrung zum Unterbau der Rakete mitnimmt. Jähn hat nicht darum gebeten, freut sich aber selbstverständlich über die Exklusiv-Führung. Er gehört, so muss es sich für ihn anfühlen, hier noch immer dazu.
Wenig später fragt er dann doch einmal. Als jemand aus dem DLR-Management gern in den Raum des Kosmodroms möchte, in dem Gerst und seine Kollegen kurz vor dem Start in ihre Raumanzüge steigen. Nur handverlesene Gäste dürfen dort hinein. Jähn spricht mit den Russen - und macht die Sache klar. Man weiß hier eben, mit wem man es da zu tun hat.
Und noch einmal wird er erkannt. Walentina Tereschkowa, wie Jähn 81 und erste Frau im All, ist auch nach Baikonur gekommen. Eine beeindruckende Erscheinung, drückt sie den schmalen Kosmonautenkollegen sofort an die Brust, als sie ihn sieht. Küsschen, Küsschen.
Was aber ist mit all dem Gespött, das im Westen über seinen Flug damals hat hören müssen? So hatte auch der SPIEGEL einst die "naive Freude" der DDR-Führung über die Mission gerüffelt, darauf hingewiesen, dass Jähn trotz einiger Experimente "noch kein Wissenschaftler ist" - und so weiter. "Da war viel Politik dabei", sagt Jähn entspannt. "Da muss man nicht sich den Schlaf versauen."
SPIEGEL+-Zugang wird gerade auf einem anderen Gerät genutzt
SPIEGEL+ kann nur auf einem Gerät zur selben Zeit genutzt werden.
Klicken Sie auf den Button, spielen wir den Hinweis auf dem anderen Gerät aus und Sie können SPIEGEL+ weiter nutzen.
Sigmund Jähn am "Sojus"-Startplatz in Baikonur (im Juni 2018): Vor 40 Jahren flog der damalige Oberstleutnant der Nationalen Volksarmee (NVA) von hier in den Weltraum - als erster Deutscher. Im Juni 2018 war er noch einmal in der kasachischen Steppe zu Gast, zum vermutlich letzten Mal in seinem Leben, wie der mittlerweile 81-Jährige an der Startrampe mit etwas Wehmut erklärte.
Vor dem Start ins All (Archivbild): Neben Jähn zählten auch die NVA-Offiziere Eberhard Köllner, Rolf Berger und Eberhard Golbs zu den Kandidaten für einen Platz in der "Sojus". Dass die Wahl am Ende auf ihn fiel, sagt Jähn, sei "Glück" gewesen.
Jähn und Bykowski in Baikonur (Archivbild): Für die Sowjetunion war das "Interkosmos"-Programm erstens ein prima Propagandainstrument, das in einem Dutzend befreundeter Staaten für nette Schlagzeilen sorgte. Und zweitens bekam man in Moskau im Austausch wertvolle Technik, im Fall von Jähn die Multispektralkamera "MKF 6".
Auf der Startrampe (am 26. August 1978): Ziel des Fluges war die Raumstation "Saljut 6", die bereits von den Kosmonauten Wladimir Kowaljonok und Alexander Iwantschenkow bewohnt war. Diese beiden Raumfahrer waren 139 Tage im All, Jähn und Bykowski bei ihrem Flug nur knapp acht.
Training für die Mission (Archivbild): Jähn wäre nach eigenem Bekunden gern auch ein zweites Mal ins All geflogen, dazu kam es jedoch nicht mehr. Die Sowjets erklärten sich nur bei Zahlung mit Devisen dafür bereit, die die DDR nicht aufbringen konnte.
Fotoshooting vor dem Start (im August 1978): Der Westen spottete damals über den Flug. Der SPIEGEL rüffelte etwa die "naive Freude" der DDR-Führung über die Mission und wies darauf hin, dass Jähn trotz einiger Experimente "noch kein Wissenschaftler ist".
Jähn (li.) und Bykowski (re.) kurz vor ihrem Flug (am 23. August 1978): Was ihn überhaupt an einem Flug ins All gereizt habe? Nun, sagt Jähn, er sei schließlich Jagdflieger gewesen. "Da ist man durchaus geneigt, eine stärkere Maschine fliegen zu wollen. Wer die Chance hat, eine Rakete zu besteigen, der hat eben Glück gehabt."
Nach der Landung (am 03. September 1978): Beim harten Aufsetzen, vor allem weil sich der Fallschirm anschließend nicht löste und die Kapsel über den harten Steppenboden geschleift wurde, hat sich Jähn einen Wirbelsäulenschaden zugezogen.
Raumkapsel "Sojus 29" im Militärhistorischen Museum in Dresden (Archivbild): Die Bundeswehr präsentiert das Landegerät ziemlich verschämt unter der Decke hängend, weil Generalmajor Jähn einer der allerletzten Mitarbeiter der Nationalen Volksarmee der DDR war - also von der ehemaligen Konkurrenz, sozusagen.
Jähn und Bykowski bei einem öffentlichen Auftritt in Berlin (im September 1978): Ein Held wollte Jähn nie so recht sein. Weder im Osten, wo sie doch so großes Interesse an einem Helden hatten, noch im Westen, wo sich erst jahrelang niemand für ihn interessierte. Doch inzwischen bekommt er dicke Stapel an Fanpost aus ganz Deutschland.
Weltraum-Kollegen Jähn (li.) und Merbold (re.): Beide Männer kamen nur wenige Kilometer entfernt voneinander auf die Welt, machten aber auf unterschiedlichen Seiten der Mauer Karriere. Merbold verließ die DDR und flog 1983 als erster Nicht-US-Bürger mit dem Space Shuttle. Nach der Wende half er Jähn, als Berater für DLR und Esa in Russland zu arbeiten.
Jähn (mi.) mit Kosmonautenkollegen Sergej Zalyotin (li.) und Juri Lontschakow (re.) in einem originalen Trainingsmodul der Weltraumstation "Mir" (im Mai 2003): Das Modul gehört zur Deutschen Raumfahrtausstellung in Morgenröthe-Rautenkranz, einem Ortsteil der sächsischen Gemeinde Muldenhammer im Vogtlandkreis. In dem Ort ist Jähn auf die Welt gekommen.
Sigmund Jähn (ein Flug, fast acht Tage im All): Der NVA-Militärpilot aus dem Vogtland war der erste Deutsche im All. Im August 1978 startete er in der sowjetischen Kapsel "Sojus 31" ins All - und umkreiste in der Raumstation "Saljut 6" 125 Mal die Erde. Bei der Rückkehr Jähns gab es Probleme. Der Fallschirm löste sich nicht von der Kapsel, die daraufhin durch die Steppe geschleift wurde. Jähn erlitt einen Wirbelsäulenschaden. Nach der Wende arbeitete er weiter als Berater im Raumfahrtbereich.
Ulf Merbold (drei Flüge, fast 50 Tage im All): Ende November 1983 flog Merbold als erster Nicht-US-Bürger mit einem Space Shuttle ins All, als Nutzlastspezialist bei der Mission mit dem Kürzel STS-9. Neun Jahre später, im Januar 1992, durfte Merbold dann wieder für eine Woche im Shuttle fliegen, auf der Mission STS-42. Sein letzter Aufenthalt im All war gleichzeitig der längste. Einen Monat lang war Merbold im Herbst 1994 Gast auf der russischen Raumstation "Mir".
Reinhard Furrer (l., ein Flug, sieben Tage im All): Zusammen mit zwei anderen Europäern, dem Deutschen Ernst Messerschmid (r.) und dem Niederländer Wubbo Ockels (M.), startete Furrer Ende Oktober 1985 zur D1-Mission im US-Space-Shuttle "Challenger". Furrer war begeisterter Sportpilot. Er starb im September 1995 bei einem Flugzeugabsturz auf dem Flugplatz Johannisthal. Zusammen mit einem Pilotenkollegen war er in einer historischen Maschine aus dem Zweiten Weltkrieg geflogen, die bei einer nicht fachgerecht ausgeführten Kunstflugfigur auf dem Boden aufschlug.
Ernst Messerschmid (ein Flug, sieben Tage im All): Er war außer Furrer der zweite Deutsche an Bord der "D1"-Mission, des ersten von Deutschland finanzierten Flugs des Raumlabors "Spacelab" an Bord der "Challenger". Nach seiner Rückkehr lehrte er unter anderem an der Uni Stuttgart und war zeitweise Leiter des Esa-Astronautenzentrums in Köln.
Hans Schlegel (zwei Flüge, fast 23 Tage im All): Der erste Flug des Physikers war ein deutsches Doppel. Ende April 1993 ging es zusammen mit Ulrich Walter an Bord des Shuttles "Columbia" für zehn Tage ins All. 13 Jahre später durfte Schlegel noch einmal in ein Shuttle zurückkehren - und zur ISS fliegen. Bei diesem Flug, der Mission "STS 122", brachte er das europäische Labor "Columbus" ins All. Schlegel ist mit einer früheren Kollegin verheiratet. Seine Frau Heike Walpot war ebenfalls Astronautin, durfte aber nie in den Weltraum.
Ulrich Walter (ein Flug, fast zehn Tage im All): Zusammen mit Hans Schlegel war der Physiker Walter im Frühjahr 1993 für fast zehn Tage im Weltraum. Die meisten Experimente der "D2"-Mission befassten sich mit Biologie und Materialwissenschaften. Nach seiner Rückkehr arbeitete er unter anderem beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt und bei IBM. Seit dem Frühjahr 2003 ist er Lehrstuhlinhaber an der TU München.
Thomas Reiter (zwei Flüge, mehr als 350 Tage im All): Er ist der Rekordhalter; länger als Reiter war kein Deutscher im All. Zum ersten Mal hob er im September 1995 ab, an Bord des russischen Transporters "Sojus TM-22". Er war Teil der 20. Langzeitbesatzung der "Mir". Seine zweite Reise unternahm er mit der Shuttle-Mission "STS-121" zur Internationalen Raumstation ISS. Auch auf dieser Station war er Langzeitgast für 166 Tage. Später war Reiter im Vorstand des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) , dann Esa-Direktor für bemannte Raumfahrt und Missionsbetrieb.
Reinhold Ewald (ein Flug, fast 20 Tage im All): Mit dem russischen Transporter "Sojus TM-25" flog Ewald im Februar 1997 zur russischen Raumstation "Mir". Während seines Aufenthalts dort brach auf der Station ein Brand in einem Sauerstoffgenerator aus. Die Besatzung konnte das Feuer aber gerade noch rechtzeitig löschen.
Gerhard Thiele (ein Flug, gut elf Tage im All): Mit der Mission "STS-99" flog er im Februar 2000 ins All. Bei der Mission wurden 80 Prozent der Erdoberfläche kartiert. Nach dem Flug arbeitete er eine Zeit lang für die Nasa, später wurde er Chef des Astronautenzentrums der Esa in Köln.
Alexander Gerst (ein Flug, mehr als 165 Tage im All): Der Geophysiker gehört zur aktuellen Astronautenklasse der Esa. Im Jahr 2014 war er für die Mission "Blue Dot" auf der ISS - und damit der dritte Deutsche auf der Station. Bei einem Außeneinsatz half er, eine defekte Kühlpumpe auszutauschen. Im Juni 2018 flog er bei der "Horizons"-Mission wieder zur ISS. Dort wird er erstmals das Amt des Kommandanten übernehmen.
Matthias Maurer (im Training): Der Materialwissenschaftler aus dem Saarland ist der Neuzugang im Esa-Astronautenkorps. Er wartet derzeit auf seine erste Mission.
Melden Sie sich an und diskutieren Sie mit