Auf Aschaffenburger Gickelskerb: Unbekannter bestiehlt Retter im Einsatz

2022-09-09 22:04:40 By : Ms. Alice Chen

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Björn Bartels, Leiter Rettungsdienst beim Roten Kreuz im Kreis Miltenberg, erzählt im Gespräch mit unserem Medienhaus, was geschah: Der Sanitätswachdienst auf der Kerb bemerkte einen Festbesucher, der mit einer Sauerstoffmaske über das Festgelände lief, und informierte die beiden Rettungsdienstler, die gerade einen Patienten versorgten. Als Notfallsanitäterin Tabea Ludwig und Rettugnssanitäter Marc Dammrau ihre Ausstattung überprüften, bemerkten sie, dass die Tasche samt Inhalt gestohlen worden war. In einer solchen Tasche ist eine Flasche mit medizinischem Sauerstoff, ein Druckminderer und diverses Zubehör.

Der Diebstahl bedeutete, dass die Retter mitten im Einsatz keinen Sauerstoff hatten. Glücklicherweise habe der Patient, um den sie sich gerade kümmerten, keinen benötigt, so Bartels. Aber das hätte eben auch anders sein können.

Außerdem konnten die Sanitäter danach etwa anderthalb Stunden lang keine weiteren Einsätze übernehmen. Sie mussten erst von Aschaffenburg zur Obernburger Wache fahren, um eine andere Sauerstofftasche zu holen. Ohne dürfen sie nicht ausrücken. In dieser Zeit war im nördlichen Kreis Miltenberg der nächste Rettungswagen in Obernburg. »Von wegen Wertschätzung von Einsatzrkäften«, sagt Bartels ungehalten.

All das war nicht nur ärgerlich für die Einsatzkräfte: Für den Dieb und Menschen in seiner Umgebung hätte dies auch gefährlich werden können: Die Gasflasche steht unter einem Druck von ungefähr 200 bar. Wird sie falsch bedient, könnte sich der Sauerstoff entzünden oder in Kontakt mit Fett explodieren, erklärt Bartels.

Die Tasche und ein Teil des Zubehörs tauchten im Laufe der Nacht auf der Kerb wieder auf. Einige Tage später meldete sich ein Bürger, der über die sozialen Medien von dem Diebstahl erfahren hatte, beim Roten Kreuz Aschaffenburg: Er hatte die Sauerstoffflasche in der Nähe eines Sportplatzes entdeckt. Das Rote Kreuz wird die Flasche nun bei ihm abholen, so Bartels. Aus Sicherheitsgründen. »Nicht dass er sie transportiert und dann passiert noch etwas.«

Den wirtschaftlichen Schaden schätzt der Rettugnsdienstleiter auf etwa 1000 Euro. Das Rote Kreuz erstattete Anzeige, nun ermittelt die Polizei.

Einen ähnlichen Fall erlebte der Rettungsdienst bereits vor drei Jahren in Großheubach, erzählt Bartels. Auch damals stahl jemand eine Sauerstofftasche aus einem Rettungswagen, die kurze Zeit später in einem Gebüsch wieder gefunden wurde. Dass die Taschen wieder auftauchen, wundert den Rettungsdienstleiter nicht: »Damit kann man ja als Nicht-Einsatzkraft auch nichts anfangen.«

Für einen kurzen Jux bestiehlt ein Besucher der Gickelskerb Einsatzkräfte. Dass er selbst tief ins Glas geschaut hat, lässt sich vermuten - und damit lässt er trotzdem tief blicken. Denn selbst wenn Alkohol im Spiel war, sollte manches Tabu sein. Und Menschen zu bestehlen, die gerade jemandem helfen, zählt in jedem Fall dazu. Das geht gar nicht. Was wäre zum Beispiel gewesen, wenn die Retter Sauerstoff gebraucht hätten, um ihren Patienten zu versorgen? Der Dieb sollte sich schämen. Das war vollkommen dämlich. Und mit Sicherheit nicht lustig. Sollte er je in die Situation kommen, Hilfe zu brauchen, hat hoffentlich kein vergleichbarer Idiot sich einen solchen "Spaß" erlaubt.

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