Bad Soden: Messer wächst mit Industriegasen auch im Inland - Rhein-Main - FAZ

2022-05-14 05:32:53 By : Ms. Helen Xu

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Auf Erfolgskurs: Stefan Messer, der Chef des Familienunternehmens Messer. Bild: Eilmes, Wolfgang

Das Bad Sodener Unternehmen Messer baut eine Stickstoffanlage in Frankfurt-Fechenheim. Doch der größte Markt des Traditionsunternehmens bleibt China.

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F ünf Jahre nach der Rückkehr unter dem eigenen Namen auf den Industriegasemarkt in Deutschland ist die Messer-Gruppe bald auch wieder am ehemaligen Stammsitz Frankfurt vertreten. Die Gruppe wird auf dem Gelände der Allessa-Chemie im Stadtteil Fechenheim einen Stickstoffgenerator errichten, wie der geschäftsführende Gesellschafter Stefan Messer sagte. Dies sei die erste Anlage dieser Art, die Messer im Inland baue.

Der Kunde, wie Messer ehedem ein Teil der 1999 aufgelösten Hoechst AG, brauche Stickstoff zur Produktion von Chemikalien. Stickstoff gilt als eines der am häufigsten industriell eingesetzten Schutzgase. Der Messer-Generator soll 600 Kubikmeter des Gases in der Stunde produzieren und nächstes Jahr in Betrieb gehen, wie der Chef des Familienunternehmens aus Bad Soden weiter sagte. Wie er berichtete, kommt das Unternehmen auf dem alten Heimatmarkt auch sonst gut voran. Das 2012 in Westeuropa erzielte Umsatzwachstum von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr sei auch und gerade dem Geschäft in Deutschland zu verdanken. Dort hole die Firma auf.

Die Messer-Gruppe, einst Messer Griesheim, durfte von Mai 2004 an vier Jahre unter eigenem Namen keine Produkte verkaufen. Dies war der Preis dafür, die damals bei Finanzinvestoren liegenden Anteile am Unternehmen Messer Griesheim in den Kreis der Familie Messer holen zu können. Um das Geschäft zu stemmen, veräußerte Messer das Gasegeschäft in Deutschland an den Konkurrenten Air Liquide und verpflichtete sich, eben vier Jahre lang dem deutschen Markt fernzubleiben.

Nun holt das Traditionsunternehmen auf, wie sich aus dem Geschäftsbericht 2012 ergibt, der am Montag veröffentlicht wird. Messer hat demnach den Umsatz in Deutschland zuletzt binnen Jahresfrist um 14 Prozent auf etwa 50 Millionen Euro gesteigert. Zu dem Wachstum beigetragen hat, dass das Unternehmen mittlerweile 40 Betriebe aus der Stahlbranche aus dem Großraum Siegen, die einen Einkaufsring bilden, exklusiv mit Industriegasen beliefert. Zu diesem Zweck habe Messer innerhalb einer Woche 18 Gas-Tankanlagen auf den Betriebsgeländen von Kunden installiert.

Die Gase liefere Messer per Tanklaster an, zudem vertreibe die Firma ihre Produkte in Flaschen, die wie die Laster im Siegener Werk befüllt würden, heißt es. Dort betreibt Messer außer einem Füllwerk auch eine Luftzerlegungsanlage, in der Stickstoff, Sauerstoff und das zum Schweißen benötigte Edelgas Argon anfallen. Eine zweite Anlage dieser Art betreibt Messer auf dem Areal der Salzgitter Flachstahl GmbH, eines Stahlunternehmens. Ebenfalls aus Siegen kommt ein Vorprodukt für medizinischen Sauerstoff, für das der Anbieter gerade zwei weitere Aufträge aus dem Inland erhalten hat.

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Gleichwohl ist Deutschland im Vergleich mit anderen Regionen noch ein kleiner Markt. 32 Prozent ihres Gesamtumsatzes von 1,088 Milliarden Euro im vergangenen Jahr hat die Gruppe in China erwirtschaftet. China hat die Rolle des größten Einzelmarkts für Messer damit ausgebaut: Im Vorjahr betrug der Anteil am Umsatz noch 30 Prozent und war gleichauf mit den in Westeuropa erzielten Erlösen. Westeuropa verharrte 2012 bei 30 Prozent. Der Gewinn der Messer-Gruppe stieg 2012 auf 62,6 Millionen Euro nach 53,9 Millionen Euro im Vorjahr. Die Zahl der Mitarbeiter weltweit erhöhte sich von 5251 auf 5364. In Deutschland zählt Messer rund 240 Kräfte, etwa 150 davon in der Zentrale in Bad Soden.

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Bad Soden: Messer wächst mit Industriegasen auch im Inland

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