Beim Brennschneiden entsteht klimaschädliches Kohlenstoffdioxid. Durch den Einsatz von Knallgas ließe sich das vermeiden.
Sauerstoff- und Acetylenflaschen gehören in Metall- und Stahlbaubetrieben zur Grundausstattung. Doch die Abgase beim Brennschneiden bela sten die Atmosphäre. Umweltfreundlicher lassen sich Bleche durch Brennschneiden mit Knallgas trennen. Ein Start-up aus Herne entwickelt dafür einen Wasserstoff-Sauerstoff-Gasgenerator, der noch weitere Vorteile bietet.
Beim Brennschneiden, egal ob im industriellen Maßstab wie beim Zerteilen von Bahnschienen oder mit dem Handbrenner im Handwerk, wird ein Gemisch aus Sauerstoff und einem Gas verbrannt. Neben Acetylen kommen auch Propan- oder Erdgas zum Einsatz. „Beim Verbrennen wird Kohlenstoffdioxid freigesetzt und bela stet die Umwelt“, erklärt Philip Reisenberg, Gründer der Firma PMR Tech in Herne. Das Unternehmen arbeitet mit fachlicher und finanzieller Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) an einem Wasserstoff-Sauerstoff-Generator, der mit Hilfe von Strom Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff- und Sauerstoffgas trennt.
„Auf diesem Weg erzeugen wir im richtigen Verhältnis Knallgas, genau wie aus den Versuchen im Chemieunterricht bekannt. Stammt der dafür eingesetzte Strom aus erneuerbaren Energien ist das eine besonders umweltfreundliche Alternative zu den herkömmlichen Brenngasen, denn es verbrennt CO2-neutral und auch der Strom wurde grün erzeugt“, so Reisenberg. Anschließend ent stehe lediglich wieder gewöhnliches Wasser als Abgaskondensat.
Die neue Technologie lohne sich jedoch nicht nur für die Entlastung der Umwelt. Bei Testversuchen bei der Firma Scheibe Stahl-Service in Herne habe sich gezeigt, dass mit Knallgas beim Brennschneiden schneller und mit höherer Qualität gearbeitet werden kann als nach dem aktuellen Stand der Technik. „Durch die höhere Temperatur und eine bessere Wärmeübertragung können wir die Schnittgeschwindigkeit um bis zu 25 Prozent steigern. Zusätzlich führt eine schmalere Schnittfuge dazu, dass bis zu 50 Prozent weniger Materialverlust ent steht und eine bessere Schnittqualität erreicht wird“, sagt Reisenberg. Kleinabnehmer könnten 60 bis 90 Prozent der Gasko sten einsparen. Somit sei es möglich, den Kaufpreis eines Wasserstoff-Sauerstoff-Gasgenerators in einem Jahr zu erwirtschaften. ste
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