Öl- und Gasheizung umrüsten: die Alternativen

2022-05-14 05:26:14 By : Ms. Sky Liu

Das Heizen mit Öl und Gas wird immer teurer, außerdem belastet es die Umwelt. Käufer, Eigentümer und Vermieter eines bestehenden Hauses stehen alle vor der Frage: soll ich jetzt meine Öl- und Gasheizung umrüsten? Wir zeigen Vor- und Nachteile, Kosten und Förderungen der im besten Fall emissionslosen Alternativen.

Über 70 Prozent der Häuser in Deutschland werden mit Öl oder Gas beheizt. Wer seine alte Heizung aufgrund steigender Preise und der umweltschädlichen CO2-Emissionen austauschen will, kann aus vielen Alternativen wählen. Doch längst nicht jede wird mit 100 Prozent erneuerbaren Energien betrieben und ist für jeden Haustyp geeignet.

Teilweise erneuerbare Energie beziehungsweise CO2-arm

Die eine Alternative zur Öl- und Gasheizung, die für alle passt, gibt es nicht. Sie haben alle Vor- und Nachteile. Außerdem können die Preise je nach Art der Heizung stark variieren – hinzu kommen noch die Kosten für den Einbau.

Beim Umrüsten einer Heizung in einem gebrauchten Haus können zusätzlich Kosten entstehen, da oft das komplette System – also zum Beispiel auch Rohre und Heizkörper – ausgetauscht werden müssen. Allerdings wird das Umrüsten einer Ölheizung auch entsprechend höher gefördert. Und einen Vorteil hat das Umstellen auf eine Heizung mit erneuerbaren Energiequellen in jedem Fall: es schont die Umwelt.

Der Austausch einer Gasheizung wird nicht gesondert gefördert. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) führt Gasheizungen sogar in zwei Varianten noch als Alternative zur Ölheizung.

Neben den Kosten unterscheiden sich die Alternativen vor allem in ihrer Funktion und den Voraussetzungen für den Einbau:

Die Wärmepumpe ist im Neubau mittlerweile weit verbreitet. In einer Bestandsimmobilie hingegen ist es oft schwierig, auf eine Wärmepumpe umzurüsten. Denn im Vorfeld sind meist größere bauliche Maßnahmen nötig.

Eine Wärmepumpe nutzt die Wärme aus der Umgebung – Luft-, wasser-, oder Erdwärme – und wandelt sie in Heizenergie um. Für diesen Prozess wird Strom benötigt.

Damit eine Wärmepumpe wirtschaftlich effizient arbeiten kann, sollte die Vorlauftemperatur im Bestandsbau bei maximal 50 Grad Celsius. Hintergrund ist, dass für die Wärmepumpe ein Niedertemperaturheizkörper – Fußbodenheizung oder Flächenheizkörper in der Wand – installiert werden muss, bei dem deutlich weniger Wärme ankommen sollte als bei einem herkömmlichen Heizkörper.

Wer die Öl- oder Gasheizung in einem bestehenden Haus zu einer Wärmepumpe umrüsten will, muss also eine Fußbodenheizung oder einen Flächenheizkörper nachrüsten.

Eine Wärmepumpe kostet zwischen 7.000 und 20.000 Euro: Die günstigste Variante ist die Luftwärmepumpe, am teuersten ist die Wasserwärmepumpe, die dafür im Betrieb weniger kostet. Die Erdwärmepumpe liegt in der Mitte.

Mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) wird der Einbau einer Wärmepumpe mit 45 Prozent gefördert, wenn dadurch eine Ölheizung ersetzt wird. In jedem anderen Fall sind es 35 Prozent.

Da eine Wärmepumpe mit Strom betrieben wird, kommt es darauf an, inwiefern sich der höhere Stromverbrauch gegenüber den Kosten für Öl und Gas lohnt. Allerdings gibt es für den Betrieb von Wärmepumpen spezielle Stromtarife, die im Schnitt 22 Prozent günstiger sind als die üblichen Tarife.

Alternativ oder zusätzlich kann die Wärmepumpe mit Strom aus einer Photovoltaik-Anlage betrieben werden und eine Solarthermie-Anlage als ergänzende Wärmequelle fungieren. Allerdings kommen auf Eigentümer dann weitere Anschaffungskosten zu.

Eine Solarthermie-Anlage ist immer eine Ergänzung zu einem anderen Heizungssystem und arbeitet in einem hybriden Heizsystem aus erneuerbaren Energien zum Beispiel einer Wärmepumpe zu.

Die auf dem Dach installierten Kollektoren fangen die Sonnenstrahlung ein und wandeln sie in Wärmeenergie um, die sie an einen Speicher weitergeben, an dem beispielsweise auch die Wärmepumpe hängt.

Es gilt: Je größer die Kollektorfläche, desto höher der Beitrag der Solarthermie-Anlage zur Wärmeversorgung des Hauses. Eine kleinere Anlage unterstützt meist nur die Warmwasserversorgung des Hauses. Ist die Kollektorfläche größer, kann die Solarthermie-Anlage zusätzlich die Heizung unterstützen.

Von der Größe der Anlage sind auch die Kosten für die Solarthermie abhängig: Von 5.000 Euro (nur Warmwasser) bis zu 10.000 Euro (Warmwasser und Heizung).

Eine Solarthermie-Anlage fördert der BEG sowohl als Ersatz für eine bestehenden Ölheizung als auch als Ergänzung zu einem anderen Heizungssystem mit 30 Prozent der anfallenden Kosten.

Eine Solarthermie-Anlage rentiert sich aus ökologischer Sicht auf jeden Fall. Die Amortisationszeit einer solchen Anlage beträgt laut Experten zwischen 15 und 20 Jahren – abhängig von der Investitionssumme und den damit erreichten Einsparungen gegenüber fossiler Energie.

Hybride Heizungen sind mindestens zwei voneinander unabhängige Systeme, die das Haus in Kombination mit Wärme versorgen. Unterschieden wird zwischen:

Das sind laut Heizungsexperten auch die vier wirtschaftlich sinnvollsten Hybridsysteme.

Am häufigsten werden Hybrid-Heizungen mit einer Kombination aus fossilen und erneuerbaren Energieträgern betrieben. In diesem Fall wird das fossile System hinzugeschaltet, wenn die Erneuerbare-Energie-Heizung den Wärmebedarf alleine nicht abdecken kann.

Im Falle zweier Heizungen, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden, unterstützt das eine System wie zum Beispiel eine Solarthermie das Hauptsystem, das beispielsweise eine Wärmepumpe sein kann. Beide Systeme laufen dann gleichzeitig.

In einem Hybrid-Heizungssystem nimmt der Pufferspeicher die zentrale Rolle ein, denn er speichert die von den verschiedenen Quellen erzeugte Wärme und führt sie bei Bedarf dem Heizkreislauf des Hauses zu. In einem bestehenden Gebäude muss das Heizungssystem also entsprechend umgerüstet werden.

Die Kosten für ein hybrides Heizungssystem sind von der Kombination abhängig: Wer zusätzlich zur Gasheizung beispielsweise eine Wärmepumpe einbaut, zahlt etwa 20.000 Euro. Hinzu kommen die Kosten für notwendige Anpassungen am Heizsystem des gebrauchten Hauses, für die Hausbesitzer eine Fachplanung und Baubegleitung in Anspruch nehmen können, was noch einmal etwa 5.000 Euro kostet.

Wer ein Hybrid-Heizsystem einbaut, das komplett mit erneuerbaren Energien betrieben wird, muss für eine Kombination aus Wärmepumpe und Solarthermie mit etwa 30.000 Euro rechnen.

Sowohl Gas-Hybridanlagen als auch Erneuerbare-Energie-Hybridsysteme (EE-Hybrid) werden gefördert:

Wer nicht komplett auf Gas als Energiequelle verzichten möchte oder kann, für den kann sich eine Gas-Hybrid-Heizung lohnen. Allerdings immer unter Vorbehalt der Entwicklung der Gaspreise, denn unverhältnismäßig hohe Gaspreise wird die Kombination mit einer Wärmepumpe oder Solarthermie nicht auffangen können.

Für diejenigen Hauskäufer, die komplett von fossilen Energieträgern weg möchten und die bestehende Heizung auf eine Erneuerbare-Energien-Hybrid-Heizung umrüsten wollen, wird der Umbau meist aufwendig und teuer – wenn er überhaupt machbar ist.

Pelletheizungen gelten als CO2-neutral und werden mit einem nachwachsenden Rohstoff betrieben. Allerdings stoßen sie Feinstaub aus.

Eine Holzzentralheizung, die mit Pellets betrieben wird, funktioniert ganz ähnlich wie eine Öl- oder Gasheizung: Durch Verbrennung von Holz in einem Kessel entsteht Hitze, die Wasser erwärmt. Bei diesem Prozess wird zwar kein Kohlenstoffdioxid ausgestoßen, dafür aber Feinstaub. Dieser Ausstoß kann allerdings verringert werden, indem statt Stückholz Holzpellets verwendet werden. Weiterer Vorteil von Pelletheizungen: Sie funktionieren in der Regel vollautomatisch.

Info: Pellets werden aus Holzresten und Sägespänen gepresst. Sie haben einen hohen Heizwert und verbrennen im Verglich zu Scheitholz sauberer, da sie keine Rinde und kaum Feuchtigkeit enthalten.

Wer eine Pelletheizung einbauen möchte, der benötigt vor allem Platz: Denn neben dem Kessel müssen auch die Pellets untergebracht werden. Diesen Platz finden Käufer in einem älteren Einfamilienhaus mit Ölheizung meist dort, wo die Tanks stehen. Ansonsten kann eine Pelletheizung gut in das bestehende Heizsystem integriert werden.

Pelletheizungen kosten zwischen 19.000 und 25.000 Euro.

Ohne Austausch einer Ölheizung wird der Einbau einer Pelletheizung mit 35 Prozent gefördert – mit Austausch sind es 45 Prozent.

Wer ein gebrauchtes Haus kauft und dort die Ölheizung austauschen möchte und möglichst wenig am Heizsystem ändern will, für den ist die Pelletheizung eine echte Alternative. Die Förderung ist in diesem Fall mit 45 Prozent der Kosten außerdem recht hoch. Eine Pelletheizung liefert zudem eine ähnlich komfortable Wärmegewinnung wie mit Öl- oder Gasheizungen.

Allerdings ist der Holzpreis in den vergangenen Jahren ebenfalls stark gestiegen – wenngleich nicht auf dem Niveau von Öl und Gas. Für Mehrfamilienhäuser könnte zudem der benötigte Lagerplatz zum Problem werden. Das gleiche gilt für Einfamilienhäuser, in denen eine Gasheizung umgerüstet werden soll. Denn dort ist im Vergleich zur Ölheizung kein Raum für Tanks vorhanden, in dem das Holz oder die Pellets gelagert werden können.

Fernwärme ist die meistgenutzte Alternative zu Öl- und Gasheizungen und hat einen großen Vorteil: der Endverbraucher benötigt keine Heizanlage. Problem: die Verfügbarkeit.

Fernwärme entsteht zentral in einem Kraftwerk und gelangt in der Regel mit Wasser als Wärmeträger über ein Rohrleitungssystem direkt zum Verbraucher. Dort wird die Fernwärme zum Heizen und zur Warmwasserversorgung genutzt.

Info: In 80 Prozent der Fälle entsteht Fernwärme als Nebenprodukt durch Verbrennung in einem Kraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) – das Hauptprodukt ist Strom. Aber auch in Müllverbrennungsanlagen oder Blockheizkraftwerken lässt sich grundsätzlich Fernwärme erzeugen.

Auf das, was in den Kraftwerken verbrannt wird, hat der Verbraucher also keinen Einfluss. Am häufigsten kommt Erdgas zum Einsatz, gefolgt von Kohle.

Fernwärme-Kunden brauchen zu Hause keine eigene Heizanlage, sondern nur eine recht kompakte Fernwärmeübergabestation. Allerdings muss für Fernwärme zusätzlich der Hausanschluss umgerüstet werden, damit das Rohrleitungssystem mit der Fernwärme angeschlossen werden kann. 

Um überhaupt Fernwärme nutzen zu können, muss ein entsprechendes Rohrnetz vorhanden sein, das die Fernwärme transportiert. Das ist Ballungszentren der Fall, in kleineren Städten und auf dem Land hingegen oft nicht.

Das Umrüsten des Hausanschlusses für Fernwärme kostet je nach Anbieter und Aufwand zwischen 5.000 und 15.000 Euro.

Der Anschluss an ein Fernwärmenetz wird allgemein mit 30 bis 35 Prozent gefördert. Wird dabei von einer Ölheizung auf Fernwärme umgerüstet, steigt die Förderung auf 35 bis 45 Prozent.

Zusätzlich sollten sich Interessierte über weitere Fördermittel der Bundeländer und den zuständigen Stadtwerken erkundigen.

Größter Vorteil von Fernwärme ist, dass sie gebrauchsfertig ins Haus kommt und die Eigentümer vor Ort weder Kessel noch sonstige Installationen benötigen. Entsprechend einfach ist auch das Umrüsten von einer Gas- oder Ölheizung auf Fernwärme.

Demgegenüber stehen allerdings einige Punkte, die berücksichtigt werden sollten: Der Verbraucher hat keinen Einfluss darauf, wie die Fernwärme entsteht – meist werden Gas oder Kohle eingesetzt. Außerdem haben Fernwärmeanbieter oft ein örtliches Monopol, wodurch die Preise für Fernwärme in Deutschland sehr von Stadt zu Stadt sehr stark schwanken. Insgesamt ist dadurch Fernwärme oft teurer als Gas und Öl.

In kleineren Städten und auf dem Land kommt Fernwärme als Alternative zur Öl- oder Gasheizung oft gar nicht erst in Frage, da sie schlicht nicht verfügbar ist.

Mit einem Mini-Blockheizkraftwerk (BHKW) können Ein- und Mehrfamilienhäuser selbst Wärme und Strom erzeugen.

Ein Mini-Blockheizkraftwerk arbeitet wie ein großes Kraftwerk zur Erzeugung von Fernwärme: Durch Verbrennung wird ein Generator angetrieben, der Strom erzeugt. Die dabei entstehende Wärme wird ein einen Pufferspeicher geleitet, der das Haus mit Wärme versorgt. Der Strom kann entweder selbst genutzt oder ins öffentliche Netz eingespeist werden.

Als Brennstoff kommen Gas, Öl und Kohle in Frage – von den gängigen Brennstoffen wäre noch der Betrieb mit Holzpellets am umweltschonendsten. Alternativ lässt sich ein Mini-Blockheizkraftwerk mit einer Brennstoffzelle betreiben.

Damit ein Mini-Blockheizkraftwerk arbeiten kann, muss die Anlage selbst installiert und ein Pufferspeicher installiert werden. Zudem sind oft Anpassungen am hydraulischen und elektrischen System der Haustechnik nötig.

Ein Mini-Blockheizkraftwerk kostet etwa 20.000 Euro – je nach Leistung der Anlage.

In Verbindung mit einer Brennstoffzelle fördert die BEG ein BHKW mit bis zu 40 Prozent.

Ein Mini-BHKW kann sich lohnen, wenn im Haus ein konstanter Mindestwärmebedarf besteht und in Verbindung mit einer hohen Laufzeit viel Strom erzeugt wird. In der Regel ist das eher in Mehrfamilienhäusern oder im Altbau mit hohem Wärmebedarf der Fall als in Einfamilienhäusern. Vermieter müssen sich dann fragen, ob sich Anschaffung und Betrieb eines Blockheizkraftwerks bezahlt machen.

Hinzu kommt, dass für den Betrieb in der Regel fossile Brennstoffe verwendet werden – für die regenerative Alternative Holzpellets braucht es Lagerkapazitäten. Außerdem ist ein Mini-BHK mit Verbrennungsmotor vergleichsweise laut.

Eine Brennstoffzellenheizung gilt als effizienteste und innovativste Alternative zur klassischen Öl- und Gasheizung. Zumindest in der Theorie, denn aktuell ist die Technologie noch nicht vollends ausgereift.

Eine Brennstoffzellenheizung funktioniert wie ein Mini-Blockheizkraftwerk. Allerdings fungiert hier Wasserstoff, der mit Sauerstoff reagiert, als Brennstoff. Bei diesem Prozess entstehen Wasser, Strom und Wärme.

Info: Da die Herstellung von reinem Wasserstoff sehr aufwendig und noch nicht wirtschaftlich ist, muss der Brennstoffzelle Gas zugeführt werden. Aus dem Bio-Methan wird der benötigte Wasserstoff gewonnen. Die Verbrennung läuft anschließend weitestgehend CO2-neutral ab.

Für eine Brennstoffzellen-Heizung müssen folgende Komponenten vorhanden sein:

Eine Brennstoffzellen-Heizung kostet im Einstiegspreis etwa 20.000 und kann im Komplettpaket bis zu 32.000 Euro teuer werden.

Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bezuschusst eine Brennstoffzellen-Heizung mit 40 Prozent der Kosten.

Wer die Brennstoffzellen-Heizung als reine Heizung und Alternative zur Gas- oder Ölheizung nutzen will, für den wird sie sich (noch) nicht rentieren. Rentabel kann diese Technologie aber durch den erzeugten Strom werden, dessen Produktion mit der Heiztätigkeit steigt. Sie könnte also in einem Mehrfamilienhaus zum Einsatz kommen. Aber auch für Käufer eines Altbaus, bei dem ein hoher Heizbedarf besteht, könnte die Brennstoffzellen-Heizung eine Alternative zur Öl- und Gasheizung sein.

Vor-, Nachteile, Kosten und Förderungen der Alternativen zur Öl- und Gasheizung im Überblick:

Eine Ölheizung kostet 7.000 bis 12.000 Euro in der Anschaffung und eine Gasheizung 6.000 bis 10.000 Euro – deutlich günstiger also als die meisten Alternativen. Doch punkten mit erneuerbaren Energien betriebene Heizungen dafür im Betrieb? Wir machen den Vergleich für ein Einfamilienhaus mit einem Heizbedarf von 18.000 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr:

Gas Der Gaspreis lag viele Jahre bei etwa 6 Cent pro Kilowattstunde und hat sich im Zuge der Sanktionen gegen Russland sowie der Erhöhung der CO2-Bepreisung auf rund 12 Cent im März 2022 summiert. Für unsere Rechnung gehen wir zusätzlich von einem mittleren Gaspreis pro kWh von 9 Cent aus:

Öl Auch der Ölpreis unterliegt Schwankungen und ist 2022 wie Gas stark gestiegen. Im März 2022 hat sich der Ölpreis allerdings bei 8 Cent pro Kilowattstunde eingependelt. Für unsere Rechnung nehmen wir zusätzlich 6 Cent und 10 Cent pro kWh an:

Pellets Die Preise für Holzpellets sind zwischen 2021 und 2022 von 5 Cent auf etwa 7 Cent pro Kilowattstunde gestiegen. Im Gegensatz zu Öl und Gas sind sie von weiteren Preissteigerungen bis März 2022 allerdings verschont geblieben:

Wärmepumpe Da Wärmepumpen mit Strom betrieben werden, sind sie von einem konstant steigenden Strompreis abhängig. Allerdings gibt es speziell für Wärmepumpen bereitgestellten Strom, der verbilligt ist – 30 Cent pro Kilowattstunde (Stand März 2022). Da eine Wärmepumpe allerdings nur ein Viertel ihrer Heizleistung aus Strom bezieht, reduziert sich der jährliche Bedarf auf 4.500 kWh, was 1.350 Euro jährlich für den Betrieb einer Wärmepumpe ergibt.

Wenn eine Photovoltaikanlage den Strombedarf der Wärmepumpe deckt, liegen die Stromkosten entsprechend und damit die Betriebskosten der Wärmepumpe entsprechend bei 0 Euro pro Jahr.

Fernwärme Der Fernwärmepreis hängt stark vom örtlichen Anbieter ab. In einigen Regionen Deutschlands liegt dieser auf dem Niveau des Gaspreises, weshalb wir für unsere Rechnung eine entsprechende Kostenstaffelung annahmen:

Wenn Käufer eines bestehenden Hauses oder Vermieter eines Mehrfamilienhauses die alte Heizung in ihrer Immobilie nicht direkt gegen ein neues System tauschen wollen, können Gas-Brennwertheizungen vorerst „Renewable Ready“ gemacht werden. Das bedeutet, dass die Gasheizung für den Einsatz von erneuerbaren Energien vorbereitet ist und zu einer Gas-Hybridheizung umgebaut werden kann. 

Außerdem sind reine Heizungsoptimierungen wie zum Beispiel der Austausch von Heizungspumpen und die Anpassung der Vorlauftemperatur möglich. Aber auch der Einbau einer Fußbodenheizung gehört dazu.

An diesen Maßnahmen beteiligt sich die Bundesförderung für effiziente Gebäude mit 20 Prozent an den Kosten.

Käufer und Eigentümer eines Einfamilienhauses, die die bestehende Öl- oder Gasheizung umrüsten wollen, haben theoretisch freie Auswahl aus den mit regenerativen Energien betriebenen Alternativen. Praktisch müssen immer Machbarkeit, Vor- und Nachteile sowie die Kosten abgewogen werden: Für eine Wärmepumpe beispielsweise braucht es auch eine Fußbodenheizung, womit größere bauliche Maßnahmen verbunden sind. Relativ einfach lässt sich eine Pelletheizung in ein bestehendes Heizsystem integrieren – das Umrüsten einer Ölheizung wird in diesem Fall mit 45 Prozent der Kosten gefördert.

Für Altbauhäuser und Mehrfamilienhäuser kann sich ein Mini-Blockheizkraftwerk rentieren. Denn diese Art Heizung wird bei hohem Wärmebedarf rentabel, da sie neben Wärme auch Strom erzeugt. Allerdings wird fossiler Brennstoff verbrannt, wenn das Mini BHKW nicht mit einer Brennstoffzelle betrieben wird – diese Technik ist zwar teurer, allerdings sind auch 40 Prozent der Kosten förderfähig und es wird kaum CO2 ausgestoßen.

Die autarkste und umweltfreundlichste Lösung wäre eine Wärmepumpe, die mit einer Solarthermie- und Photovoltaikanlage kombiniert ist. Eine Kombination, die aber wohl nur für ein neues Niedrigenergiehaus in Frage kommt. 

Mieter sind von der Entscheidung des Vermieters abhängig, welches Heizsystem er wählt. Die steigenden Öl- und Gaspreise bekommt der Mieter auf jeden Fall verzögert zu spüren, da sie mit der Nebenkostenabrechnung umgelegt werden. Für 2021 kommt außerdem noch die CO2-Steuer hinzu, die erst 2023 zwischen Mieter und Vermieter aufgeteilt wird.

Eine immowelt Analyse hat ergeben, dass die Warmmieten wegen steigender Energiepreise in den 14 größten deutschen Städten bereits 2021 um bis zu 117 Euro pro Monat für eine 90-Quadratmeter-Mietwohnung gestiegen sind.

Mieter können also in erster Linie über das eigene Heizverhalten Geld sparen: Heizkosten – 10 Tipps zum Geld sparen

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